«Future Skills»

Das Wichtigste in Kürze

Ziel
Die heutige Schule ist ein Produkt des 19. Jahrhunderts und der industriellen Revolution. Wir müssen unser Schulsystem endlich den veränderten Voraussetzungen und der Arbeitswelt der Zukunft anpassen. Die Schule des 21. Jahrhunderts braucht in erster Linie mehr Individualität und Kreativität!

Ausgangslage
In der Schule dominiert immer noch das Auswendiglernen der gleichen Inhalte durch alle. In einer vernetzten und globalisierten Welt sind aber Kompetenzen wie Problemlösefähigkeit und Teamfähigkeit gefragt. Schule muss daher flexibler werden und darf nicht nur den einen linearen Lernweg im Blick haben. Nur so können alle Lernenden ihr volles Potential ausschöpfen.


Was würde sich ändern?

  • Selbstverwaltete Schulen mit weitreichenden inhaltlichen Freiheiten. Die Qualitätssicherung wird durch ein staatliches Zertifizierungsprogramm für Schulprojekte gewährleistet.

  • Teilfreie Schulwahl: Kinder und Jugendliche entscheiden sich gemeinsam mit ihren Eltern für ein passendes Bildungsangebot. In Konfliktfällen entscheidet ein Algorithmus.

  • Individuelles Curriculum: In Absprache mit den Eltern und schulischen Laufbahnberatenden stellen sich die Lernenden ihren personalisierten Lehrplan weitgehend autonom zusammen. Damit entsteht Raum für individuelle Schwerpunkte.

  • Öffnung der Schulen für ausserschulische Lernangebote mittels eines Punktesystems. Ein externer Tanz-, Programmier- oder Töpferkurs kann so dem individuellen Lehrplan angerechnet werden.


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Argumente der Befürworterseite

  • Wichtiger als Wissensvermittlung ist heute die Fähigkeit, Wissen erfolgreich anwenden, nutzen und einordnen zu können. 

  • Gefragt sind in der Arbeitswelt der Zukunft die sogenannten Soft Skills – spezifisch menschliche Fähigkeiten wie analytisches Denken, Kommunikation, Kreativität sowie emotionale und soziale Kompetenz. 

  • Für die Zukunft sind Lernstrategien gefragt, die auf der Verknüpfung von Gelerntem, der Suche nach neuen Lösungen und kreativem Nachdenken beruhen und nicht auf Auswendiglernen.

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Argumente der Gegenseite

  • In einem Schulsystem, wie es den Initiantinnen und Initianten vorschwebt, lernen Kinder und Jugendliche vieles ein bisschen, aber nichts richtig.

  • Wahlfreiheit in Bezug auf das eigene Lernen ist gut gemeint. In der Realität führt sie aber oft nicht zu Förderung, sondern zu Überforderung. 

  • Kinder aus bildungsnahen Haushalten werden in diesem Schulsystem einen klaren Vorteil haben. Vielen Eltern wird die Zeit oder das Wissen dafür fehlen, sich ausreichend mit der Schulplanung der eigenen Kinder auseinanderzusetzen. 


Ergänzende Informationen zu den einzelnen Einflussfaktoren:

  • Die Schulen werden staatlich finanziert. Es herrscht teilfreie Schulwahl, und die verschiedenen Schulen entwickeln eigene Profile. Staatlich zertifizierte Schulen erhalten eine Grundfinanzierung und von der Schülerzahl abhängige Zusatzbeiträge. Die Schulen sind weitgehend selbstverwaltet und verfügen somit über grosse Budgetfreiheit.

  • Anstelle von Noten sollen Portfolios die Kompetenzen der Lernenden widerspiegeln. Lernende können ausserhalb der Schule über standardisierte Tests Zertifikate erwerben oder Kompetenzprofile erstellen lassen. Diese dienen unter anderem dazu, das geeignete Schulprofil für die einzelnen Schülerinnen und Schüler zu bestimmen.

  • Die Initiantinnen und Initianten legen den Schwerpunkt auf die Förderung von überfachlichen Kompetenzen und nicht auf die Vermittlung eines festen Wissenskanons. Junge Menschen sollen befähigt werden, sich selbstständig das nötige Wissen zur Lösung von Problemen anzueignen.

  • Typischerweise gehen Lernende nicht mehr nur an einem Ort in die Schule, sondern profitieren von verschiedenen, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Bildungsangeboten.

  • Die Lernenden sollen sich in Absprache mit den Eltern und den schulischen Laufbahnberatenden ihr Curriculum weitgehend selber zusammenstellen. Auch ausserschulische Leistungen lassen sich über ein Punktesystem anrechnen (z. B. Musikstunden, Tanzkurse oder Sprachaufenthalte).

  • In der Schule wird vermehrt auf digitale Lehrmittel gesetzt. Insbesondere weil diese den Vorteil haben, dass sie kollaboratives Arbeiten ermöglichen. Elektronische Lösungen werden aber auch in der Evaluation eingesetzt, zum Beispiel um die Problemlösungskompetenz der Lernenden zu testen.

  • Die Förderung individueller Stärken und Interessen soll im Zentrum des pädagogischen Wirkens stehen.

  • Lehrkräfte werden weiterhin an Pädagogischen Hochschulen ausgebildet. Allerdings sollen auch Personen ohne Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer spezialisierte Angebote an den Schulen unterrichten dürfen. Viel Gewicht soll in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung auf Kompetenzentwicklung gelegt werden.

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